Okt 24 2018

Kleinstadt zwischen den Bergen

Von Karl

 

Selten, dass eine Stadt so warm und nah an schneebedeckten Gipfeln ist. Stehen wir auf dem zentralen Platz – der gewöhnlich in Peru Plaza de Armas heißt – wird das friedliche Palmen-Kathedrale-Panorama von den drei Gipfeln umrahmt: Misti, Chachani und Picchu Picchu. Wobei Ersterer sehr nah an der Stadt steht. An der zweitgrößten Stadt Perus: Arequipa. Sie gilt als rebellischer Gegenpol zu Lima, wo ein Drittel der peruanischen Bevölkerung lebt. Der peruanische Staat ist zentralistisch aufgebaut und viel Geld verbleibt in Lima. Gegen das erhebt sich immer wieder Protest und nach Arequipa folgen dann oft weitere Städte insbesondere im Süden.

Arequipa ist auch im Schachbrett aufgebaut, auch wenn die Hausnummern einer Straße mit jeder Kreuzung um ein weiteren Hunderter erhöht werden. Sodass die erste Ziffer Einem verrät, wie viele Blocks das gesuchte Haus entfernt ist. Ein System was nicht nur in Arequipa eingesetzt wird.

Ein Geheimnis konnte ich lüften, dass mich schon länger irritiert hat. Die Müllabfuhr mit der fröhlichen Musik. Warum tönt aus den Lautsprechern des Müllautos sehr laute Kindermusik oder zumindest fröhliche oder folkloristische Musik? In Ecuador war es immer das selbe Lied, in Peru ändert sich das ständig. Kommt das Müllauto durch die Straßen, hören so die Anwohner*innen dies und bringen noch schnell den Müll an die Straße. Da die Musik bis vor einigen Jahren die Menschen in Peru genervt hat, wurde sie durch schönere und verschiedenere ersetzt. Bei guter-Laune-Musik Müll abholen. Klingt nach einen angenehmeren Job. Zudem gibt es in wenigen Straßen Metallstäbe am Straßenrand, mit einem Metallkorb auf Augenhöhe, in dem der Müll abgestellt wird, bis er abgeholt wird. Das verhindert, dass die Straßenhunde den Müll zerreißen.

Ansonsten macht Arequipa einen friedlichen und kleinstädtischen Eindruck. Dass eine Million Menschen in dem Ballungsraum wohnen, merkten wir ihr kaum an.

Wir haben nur eine Übernachtung in Arequipa gebucht. Am nächsten Tag geht es in aller Frühe los. 2:40 Uhr klingelt der Wecker.

Hervorheben möchte ich noch Pippis geilen Salat. Dafür hat sie hat den lokalen Bergkäse geschnitten und in der Pfanne gebraten, was eine sehr geile Idee ist, die ich anderen nur empfehlen kann. Es ähnelt dann Halloumi. Den Käse und alle anderen Zutaten gibt es auf dem Mercado San Camillo. Dort kann günstig, lokal und gut alles mögliche erworben werden und sogar Snacks und Mahlzeiten gegessen werden. Wir haben Kartoffel-Spaghetti-Auflauf bekommen. Wie lecker der war! Auch gibt es schon die bolivianische Spezialität der Salteñas. Sie ähneln den Empanadas und sind meist mit Fleisch und Gemüse gefüllt. In Arequipa konnten wir vegetarische ergattern.

Glücklich nach so viel leckerem, ging es früh in die Koje.

Salteña auf dem Mercado San Camillo

PS.: und da ist übrigens Arequipa: