Jul 19 2018

Peace, Love and Rock’n’Roll

von Rosa

Und am Ende der Straße steht ein Haus am See,
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg,..,
alle komm’n vorbei, ich brauch nie rauszugehen

-Peter Fox-

Marcello, unser Host, schiebt das Tor zu seinem Garten auf. Doch stellt euch diesen Garten nicht wie einen ordentlichen Vorgarten mit gemähtem Rasen und womöglich noch zwei grinsenden Gartenzwergen vor. Stellt euch das Gegenteil vor. Alles wächst wo es will, bunt, kreuz und quer. Es wuchert hoch hinaus, Blumen zwischen Bäumen. Keine Beete,keine Begrenzung, keine Ordnung. Frei und chaotisch so ist auch Marcello. Ein dünner kleiner Mann Mitte 40. Aus seiner dunkelgrünen Wollmütze schaut langes graues Haar hervor. Einen drei oder sagen wir eher zehn Tagesbart umrandet sein freundliches Lächeln. Er bittet uns in sein großes Holzhaus, das wie ein altes Kolonialhaus in den Tropen aussieht. Die Dielen knarren, im Wohnzimmer hängt ein kaputter Kronleuchter. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes steht ein großes Schachbrett. Die Partie wurde scheinbar nicht zu Ende gespielt. Stühle darum wahllos verteilt. Marcello entschuldigt sich für das Chaos. Gestern wäre eine Fiesta in seinem Haus gewesen mit Menschen aus Argentinien, Frankreich, USA, Venezuela und Jena. Jena? Scheinbar habe ich richtig gehört und in dem kleinen verschlafenen Dorf namens Mindo gibt es noch jemanden aus Jena. Sarah, so heißt die Jenaerin, will später noch vorbei kommen. Im zweiten Stock können wir unser Nachtlager aufschlagen, zwischen einem Schreibtisch mit alter Schreibmaschine und Balkon spannt Karl seine Hängematte. Dort wo ein Fenster sein sollte, wurde kein Glas eingebaut und so wohnt auch einiges Krabbeltier in diesem Haus. Internet Fehlanzeige.

Im Garten wachsen Orangenbäume, deren Früchte wir mit ein paar langen Holzstäben ernten können. Doch das ist gar nicht so einfach. Marcello sticht ein paar mal in die Baumkrone. Mehr als Blätter fallen allerdings nicht herunter. Nach ein paar weiteren Versuchen kullern die Orangen über den Boden und ich habe Mühe sie im Gestrüpp wiederzufinden. Bei Kaffee und Orangen unterhalten wir uns über Gott und die Welt, Frauenbewegungen in Ecuador, Korruption und Schwarzbrot. Unser Gastgeber hat mehrere Jahre in Leipzig gewohnt und schwärmt noch immer vom dunklen Körnerbrot und den feministischen Bewegungen in Deutschland.

Wir verabreden uns für den Abend zum Pizzabacken und erkunden in der Zwischenzeit den Ort. Mindo ist von hohen grünen Bergen umgeben, deren Spitze meist im Nebel hängt. Bis ins Dorf laufen wir einen kleinen Hügel hinunter.Vorbei an mehren Hostels, Restaurants und Tourenanbietern erreichen wir das Ende des Dorfes innerhalb von zehn Minuten. Wir schauen uns um, Essen hier eine Empanada (Teigtasche mit Käse), trinken da einen Kaffee und besorgen Käse und Basilikum für die Pizza. Ab und zu begegnen uns Touristen in Wanderschuhen. Die wollen wir aber erst morgen anziehen.

In der Küche knetet Marcello gerade Teig, als wir nach Hause kommen. Er trägt jetzt seine Haare zu einem Kneul auf dem Kopf gebunden und einen hängenden Ohrring im rechten Ohr. Die Frau am Küchentisch dreht sich ein Zigarette und kommt tatsächlich aus Jena. Im November hat Sarah ihr Studium beendet und dann in Kolumbien Deutschunterricht gegeben. Wir sich später herausstellt, haben wir vor zwei Jahren an Silvester auf der gleichen Party getanzt. Das Backen der Pizza dauert. Es wird improvisiert mit den wenigen Küchenutensilien, die vorhanden sind. Doch das Warten lohnt sich. Die Pizza schmeckt sehr lecker. Die Küchenabfälle soll ich aus dem Fenster schmeißen. Einfach die Schalen soweit wie möglich werfen. Den Rest macht die Natur, meint Marcello. Bei dem feuchten Klima würde alles schnell verrotten. Das habe ich auch schon von den Kaffeebauern in Peru gehört. Pünktlich zum zweiten Pizzablech kommen fünf weitere Gäste aus Frankreich in das Haus im Wald. Unter anderem Lucas. Er ist mit dem Segelschiff nach Südamerikas gekommen, trägt weite Kleidung und ebenfalls einen großen Ohrring und zwei Rastazöpfe. Später kommen dann noch Alex aus Argentinien und Marco aus Venezuela dazu. Der Abend vergeht mit einigen Partien Schach, Salsa und selbstgebrauten alkoholischen Getränken, deren Geruch mich hätte abschrecken sollen. „Compartir“ heißt das Lebensmotto von Marcello. Teilen. Er teilt sein Haus, sein Essen und seinen Tabak. Als die letzten Gäste verschwunden sind, ist der Nachtisch endlich fertig. Chicha – frittierte Maiskörner. Aus den Lautsprechern klingt die Stimme von Elivis und animiert uns zum Tanzen. Rock‘n‘Roll bis der Kronleuchter wackelt und das Parkett nachgibt.

Ich renn bergauf, rolle bergab
durch die Pampa und durch die Stadt
gradeaus, zerkratz mein Lack
zack, mit’m Kopf durch die Wand, bis es knackt

Ich renn durch mein Leben wie ’ne Lok auf zwei Beinen
Ein Hund kann nicht krähn, ein Fisch kann nicht schrein
und ich kann nicht stehn bleibn, ich bin ’n rollender Stein.

-Peter Fox-

Die Nacht war kurz. Eigentlich wollten wir mit dem Taxi zum Eingang des Nationalparks fahren. Doch dieses eigentlich bedeutet, dass wir gelaufen sind. Wie fast immer. Wenn etwas zu Fuß zu erreichen ist, dann gehen wir. Vielleicht ist das unser Sportersatz in Südamerika. Fünf Kilometer bergauf bis zur Seilbahnstation. Dort können wir festgeschnallt an unserem Bauch und eingehakt in ein Drahtseil über den Regenwald rutschen. Nach einer kurzen Einweisung geht es endlich los. Das Ende der Seilstrecke ist von hier nicht zu erkennen. Ich bekomme einen Schubs und schon sause ich über das grüne Meer von Bäumen. Ein tolles Gefühl. Ich öffne die Arme und schreie ohne es zu wollen laut Wuhuu. Unter mir ist nur ein grünes Blätterdach zu sehen. Jeder einzelne Fahrt macht Spaß. Ich versuche es kopfüber mit den Beinen nach oben, schaukle hin und her oder wir werden von dem Tourguide so gedreht, dass wir am Seil hin und her hüpfen. In meinem Kopf verfestigt sich der Wunsch als Vogel über Mindo wiedergeboren zu werden. Mal sehen, ob es klappt.

Nach dem Adrenalinschub wandern wir weiter nach oben zur Tarabita. Diesmal hängen wir zwar auch an einem Seil, aber wir sitzen dabei in einer offenen Gondel. Schneller als gedacht, saust der gelbe Korb bis zum anderen Ende. Dort erwartet uns eine spektakuläre Naturwanderung. Der schmale Wanderweg führt uns zwischen hohen Bäumen entlang über große Wurzeln und Steine. Rauf und wieder runter. Links und rechts Riesenfarne und Agaven. Lianen schlängeln sich um die Bäume. Äste wachsen kunstvoll umeinander. Dazwischen rote, gelbe und pinke Blumen und immer wieder kreuzen Libellen und Schmetterlinge in den buntesten Farben unseren Weg. Das Highlight der Wanderung sind die Wasserfälle, die sich fünf bis zehn Meter in die tiefer stürzen. Man wartet jeden Moment darauf, dass Fabelwesen aus dem Wasser steigen, so magisch wirkt dieser Ort. Das Wasser ist klar und die perfekte Abkühlung in der tropischen Hitze. Also werde ich selbst zur Nixe und tauche unter den Wasserfall. Als ich auftauche sitzt ein große Vogel neben mir auf einem Stein. Er schreckt auf und bahnt sich seinen langen weg durch die Baumkronen ins Licht. An diesem Ort zu sein, muss das Glück sein von dem so viele sprechen.

Wir sitzen beim Frühstück und Marcello macht für uns kleine gebratene Bananen. Kleines Gold heißen diese Bananen hier. Im Wohnzimmer meditiert Lucas mit seiner Klangschale. Als er fertig ist, verabschiedet er sich von uns mit den Worten: Wir sehen uns im nächsten Leben. Vielleicht als bunte Vögel in Mindo, scherze ich. Marcelllo klopft ihm auf die Schulter und wirkt in diesem Moment wie sein Vater. Er wünscht ihm viel Glück mit Sarah. Darauf entgegnet Lucas, dass sie nur eine gute Freundin ist. Marcello lächelt und meint zu ihm „Ihr Europäer, nie bereit für die Liebe“. Wir lachen.

Bevor es für uns weiter nach Quito geht, wollen wir noch Tubing ausprobieren. Dabei sind sieben Reifen mit Seilen aneinander gebunden. Auf dieser Konstruktion fährt man dann auf einem Fluss mit Stromschnellen und Steinen runter. Klingt gefährlicher als es ist, doch man bekommt schon ganz schön Tempo und wird ordentlich nass. Mit uns auf der Fahrt sind zwei Studentinnen aus Israel, die den ganzen Spaß mit ihrer Actionkamera filmen. Nach einer halben Stunde und ein paar blauen Flecken ist unser Wochenende in Mindo vorbei und unser Adrenalinpegel normalisiert sich wieder.

Als kleines Dankeschön pflanzen wir in Marcellos Garten noch Sonnenblumen. Marcello hat uns mit seiner Lebensweise beeindruckt. Für sein Haus im Glück zahlt er 170 Euro und für sein Leben nochmal 85 Euro. Er arbeitet als Psychologe und Therapeut immer dann, wenn er daran Freude hat. In der Küche sitzen schon wieder zwei neue Gäste, denen er gerne etwas von seinem Glück abgibt. Wovon Peter Fox noch träumt, hat Marcello schon längst erreicht. Nur das sein Haus im Wald und nicht am See steht. Aber wer braucht schon einen See, wenn man unter einem Wasserfall duschen kann.

 

 

Der Bus schiebt sich langsam den Berg hinauf und ich denke mal wieder „Que lindo es Mindo“ (Wie schön ist Mindo). Fast so schön wie Mindo ist auch die Fahrt nach Quito. Ich klebe an der Scheibe und staune. Das grüne Meer will nicht enden. Palmenbewachsene Berghänge, Schluchten und der Nebel, der sich über das Tal legt. Meine Augen möchten zufallen, doch ich will den Moment konservieren. Als ich aufwache, ist das grün dem schwarz gewichen. Dazwischen tausend helle Lichtpunkt. Wir sind in Quito.


Jul 12 2018

Zwischen Ford, Dodge und Volkswagen

11. Juli 2018, Quito, von Karl

 

Tag 1 … der erste Eindruck von Quevedo

Ich mache meine Hängematte mit dem weißen Seil an dem rostigen Metallpfeiler fest. Für das andere Ende suche ich auch einen Pfeiler, muss aber erstmal das Regal mit verschiedenen Motorölen wegtragen. Ich bringe die Hängematte möglichst weit unten an, damit sie, sollten die Seile an den vertikalen Pfeilern rutschen, ich nicht so schmerzhaft falle. Ganz langsam setze ich mich in die Hängematte und nach einigen knacken, scheinen die Seile fest genug für die kommende Nacht.
Während des Probeliegens beobachte ich mein heutiges Schlafgemach erneut. Links stehen mehrere größere Autos, an denen das ein oder andere aus- oder abgebaut wurde. Wenn ich meinen Kopf überstrecke kann ich an Rosas Hängematte vorbei Cesar beim Arbeiten beobachten. Gerade baut er an dem hintersten Fahrzeug und hantiert mit einer Leuchte. Der schlanke 30jährige, der meines Erachtens nach viel jünger aussieht, bietet uns diese Nacht eine besondere Schlafgelegenheit. Seine Auto-Werkstatt. Sie hat ein sehr hohes Dach und eine große Toreinfahrt in den Hof.

unser Schlafplatz für zwei Nächte in Quevedo

Der Hof ist weitläufig und bietet noch anderen Kfz-Arbeitenden und Wohnenden Zugänge. Alle aber trennt ein großes Metalltor zur Straße. Auf dem Hof bellen oder schlafen vier Hunde. Auch erreichen wir so die Toilette in der hinteren Ecke des Hofes, wobei der Eimer mit dem Wasser nicht fehlen darf, der hier die Spülung ersetzt. Es gibt ein Wasserhahn beim Tor.
Cesar möchte noch bis 6 Uhr arbeiten. Er macht einen ernsten und beflissenen Eindruck. Er hat eine Mission und die ist sein Leben den Autos zu widmen. Sein Traum ist es, mit der Werkstatt und größer und erfolgreicher zu werden. und daran arbeitet er ununterbrochen. Stich um 8 Uhr frühs beginnt er und legt die Leuchte erst um 6 Uhr beiseite. Ungewöhnlich pünktlich.
Standesgemäß setzt er uns in ein Auto einer Kundin oder eines Kunden und wir düsen durch Quevedos frischer Nacht. Durch den Ort den uns kein Reiseführer je empfohlen hat. Auf dem Weg nach Mindo, bleiben wir dort hängen, weil wir abseits der empfohlenen Touri-Pfade Eindrücke sammeln möchten. Bevor wir allerdings losfahren, muss Cesar doch noch etwas an dem Fahrzeug prüfen.
Dann zeigt er uns Quevedo, in dem er aufgewachsen ist und in dem er zurückgekehrt ist und er bleiben möchte. Er hat zwar zeitweise z.B. in Argentinien gelebt, aber schlussendlich hat er seine Freundschaften und Leidenschaft in Quevedo. Die Stadt sei von den Arbeitenden in der Landwirtschaft geprägt und alles mögliche wird in der Umgebung angebaut. Bananen, Kakao, Avocado, und einiges mehr. Sie sei eine Arbeiter*innen-Stadt. Viele Geschäfte die Maschinen, wie z.B. Motorsensen verkaufen, belegen seine Aussage. Auf uns wirkt die Stadt auch nicht touristisch. Es gibt allerdings ein geschäftiges Zentrum, dass alles bietet was unser Herz begehrt. So landen wir in einem schicken Kuchen-Café. Dabei ist zu betonen, dass die Auslage eine riesige Anzahl an Torten und Kuchen bietet. Kuchen, besonders Rührkuchen, waren schon in Peru an vielen Ecken zu haben, aber hier gibt es sie nochmal schicker garniert.

Das gemeinsame Abendbrot wird durch Empanada und Morocho ergänzt. Ersteres sind frittierte Teigtaschen, die wir meist mit Käsefüllung essen. Morocho dagegen ist vergleichbar mit Milchreis, wird aber mit dem hiesigen Mais gemacht und meist in Tassen serviert. Zimt ist noch mit drinn. Der Mais hat größere Körner und ist weiß. Achja, Zucker fehlt natürlich nicht. Der Morocho hat unser Herz erobert.
Unser Heimweg wird durch einen DVD-Laden-Verkäufer noch vermiest. Wegen großen Hakenkreuzen an seinem Geschäft, sprechen wir ihn an, doch er lässt sich von unserem schlechten Spanisch kaum überzeugen, dass die alten Nazis nix tolles sind. Eher möchte er uns noch eine DVD andrehen mit den Dokus die auf History-Channel bzw. N24 laufen. Er ist großer Fan von den Nazis und zeigt uns stolz Photos von seinem Nazi-Opa, verschiedenen Hakenkreuzen die er gemalt hat, bis hin zu einem Hakenkreuz-Ehering. Frustriert lassen wir den alten Mann im Deutschland-Trikot stehen.

Tag 2 … Karaoke

Der eine ganze Tag, den wir in Quevedo verbringen können, wird von uns ganz entspannt gestaltet, zumal es keine Sehenswürdigkeiten gibt. Dann doch wieder Kuchen und Kaffee. Erst abends gehen wir mit Cesar aus und landen in einer der vielen Karaoke-Bars. Keine und Keiner scheint sich hier zu schämen und greift beherzt zum Hefter mit den Liedern und singt dann vom Platz aus sein oder ihr Lied. Cesar ist auch nicht der Fan davon, dafür wechseln wir aber die Bar und treffen Freunde von ihm. So vergeht der Abend mit Bier (das erste war mit gepressten Limetten und Eis) und etwas weniger Karaoke.
Es ist schon spät als wir wieder in der Werkstatt sind, aber Cesar baut trotzdem ganz beflissen sein Zelt auf. Ja, er baut jeden Abend ein Zelt, jedoch nur das Innen-Zelt, nicht das Äußere auf und schläft auf seiner Isomatte. In seiner Werkstatt zwischen den Autos.
Ob er immer hier schläft, frage ich ihn, wohl wissend, dass er ab und zu zu seinen Eltern fährt.
Nee, nicht immer, meint er, erst sein einem Jahr.
Cesar ist eine beeindruckende Person die zielstrebig durch das Leben geht. Wir fragen ihn was er denn mit 1000 Dollar machen würde, die er jeden Monat einfach zusätzlich bekommen würde. Auch da: Sparen, bis er ein besseres Grundstück für seine Werkstatt kaufen kann.

Ölpalmen-Plantage zur Palmöl-Gewinnung

Tag 3 … zwischen den Palmen

Die Nacht war nur sehr kurz und schon springen wir aus den Hängematten. Schon bevor Cesar aufsteht, haben wir alles zusammengepackt und warten am Tor. Dann macht er uns das Tor auf und vor uns steht eines dieser riesigen US-Geländewägen. Ein Kumpel von Cesar sitzt am Steuer. Wir springen auf, denn Cesars Kumpel nimmt uns mit auf seine Plantage. Erst dachten wir, wir sehen eine konventionelle Bananen-Plantage, aber dann stellt sich raus, dass er erst seit ein paar Monaten Ölpalmen anbaut, die er Afrikanische Palmen nennt. Nur etwa zehn Minuten außerhalb Quevedos biegen wir auch schon auf eine Schotterstraße und gelangen auf seine Finca. Er bezeichnet eine Plantage mit Häuschen als Finca. Die Ölpalmen sind dicke und eher kleinere Palmen mit großen ausladenden Blättern. Im Abstand von vielleicht zehn Metern stehen sie geordnet auf der aufgeräumten Wiese.
Auf der Strecke zur Finca haben wir drei Arbeiter mitgenommen und an seiner Finca wartet ein weiterer. Zwei von den Arbeitern könnten auch Jugendliche von nebenan sein. Sie machen die Motorsensen fertig, während Cesars Kumpel, der gleichzeitig auch Besitzer, Chef und Eigentümer ist, sich eine Tüte anzündet und in die Hängematte knallt. Er macht einen ganz Entspannten und lässt, immer wenn er eine durchzieht, auch mal seine Kollegen ziehen. Wir erfahren, dass er noch Hotels in Quevedo und an der Küste besitzt. Auf einer anderen Ölpalmen-Plantage angekommen, beginnen die Arbeiter dann sämtliches Bodenbegründung wegzutrimmen und entfernen Farne von den Ölpalmen.
An einer anderen Stelle zeigt er uns noch weitere Ölpalmen-Plantagen, aber auch welche mit Kakao oder Avocado. Zudem will er ein Hotel, Seilbahnen und eine Motocross-Strecke errichten. Träume kann mensch haben, aber solche … Ich glaube, er kommt aus gut betuchten Elternhaus.

Santo Domingo de los Colores

Tag 4 … Santo Domingo

Zurück bei Cesar nehmen wir unsere Sachen und verabschieden uns von ihm. Unser Weg sollte eigentlich bis nach Mindo gehen, doch wir übernachten in der Nähe des Busbahnhofes in Santo Domingo (de los Colores). Stanto Domingo ist eine größere Version von Quevedo: Viele Arbeiter*innen und viel Agrarindustrie. Ein kleiner Rundweg zeigt uns nochmal die touristisch ungeschminkte Seite einer Großstadt in Ecuador. In der Innenstadt gibt es eine zugestellte Fußgänger*innen-Zone in der alles mögliche verkauft wird. Wir gehen geschafft früh schlafen und nehmen schon frühs den Bus in Richtung Mindo …

PS.: Da wir Santo Domingo außerplanmäßig besucht haben, nun eine aktualisierte Karte mit unseren besuchten Orten in Ecuador:


Jul 3 2018

Wo wir sind … in Ecuador

Zur Zeit sitzen oder liegen wir in Puerto López. Unsere Route verlief über Guayaquil und Playas hierher. Unsere nächsten Orte – so unser Plan – werden Quevedo, dann Mindo und schlussendlich Quito sein. Danach geht’s ab nach Kolumbien. Wir werden aber nochmal nach Ecuador zurückkehren …